Montag, 17.Mai „Bieny von der Blumenwiese“


1. Turnen mit den Wiesenkindern: Die älteren Kinder stellen einen attraktiven Bewegungsparcours auf, ich sorge dafür, dass die Riesenmatte ihren Platz mitten im Turnraum findet. – Alle 11 Kinder bewegen sich frei auf und im Bewegungsparcours. – Alleine oder in kleinen Grüppchen probieren sie Herausforderungen oder Bekanntes aus, es kommt zu Begegnungen, und zwischendurch ruht sich manch ein Kinde gern aus, auf dem „Ruheplatz“. – Zum Abschluss haben sich die Kinder das Spiel gewünscht: „Feuer, Wasser, Sturm“.
2. Nach dem Frühstück geht`s im Stuhlkreis weiter mit „Bieny von der Blumenwiese“ - ein braunes Tuch liegt im Kreis auf dem Boden, als Erde. grüne Tücher legen die Kinder auf das braune, als Gras/Wiese. Blumen verschiedener Größen und Formen legen Kinder darauf, auch unsere großen selbst gebastelten Krepppapierblumen in der Vase. Eine bunte Blumenwiese liegt jetzt vor uns.
- Wir singen: Um uns herum ist alles bunt, ...
- Ich halte einen gebrauchten braunen Wachsmalstift in meiner Hand und will ihn verändern. Ich schneide Kreise aus Architektenpapier aus und befestige diese am Stift. Die Kinder meinen, eine Fliege zu erkennen oder eine Mücke. Nun bekommt das Wesen feine gelbe Streifen und Fühler und fertig ist die „Biene“, sagt Sascha leise. „Das stimmt“, bestätige ich,
- und zusammen singen wir: summ, summ, summ, Bienchen summ herum.
- Und nun hören wir die Geschichte „Bieny von der Blumenwiese“ (als Erzähl- und Mitmachgeschichte)

Bieny von der Blumenwiese

(Autorin und Rechte: Marlies Klassen)


Bieny, eine kleine vorwitzige Biene, lebte in einem Bienenstock zusammen mit den unzählig vielen anderen Bienen, die täglich ein und ausflogen um Honig zu suchen. Bieny war noch jung, und alles was sie wissen musste, hatte sie von der großen Bienenkönigin gelernt. Heute wollte Bieny wieder auf die große Blumenwiese fliegen um von den wunderbar duftenden Blüten den leckeren Nektar zu schlecken. „Aber meide den Löwenzahn“, warnte die Bienenkönigin noch, „sonst passiert etwas Schlimmes!“ Bieny hatte die Warnung gehört, flog los und wurde von einer wunderbaren Blütenpracht und köstlich duftenden Wiesenblumen in Empfang genommen. Da gab es rote, blaue, lila, gelbe, große und kleine Blüten, Bieny fühlte sich so richtig wohl und schleckte und sammelte fleißig Blütenstaub und Nektar. Als sie schon fast auf dem Rückflug war, entdeckte sie diesen Löwenzahn mit seiner sonnenfarbenen Blüte und den saftig grünen Blättern. Bieny musste dem Löwenzahn einfach noch einen Besuch abstatten, so neugierig war sie geworden, und wie die Blume duftete! Bieny setzte sich auf die Sonnenblüte, die sich aber plötzlich heftig schüttelte, vor Schreck fand sich Bieny dann auf dem Löwenzahnblatt wieder und stach vor Schreck ihren Stachel hinein. Im gleichen Moment verwandelte Bieny sich in einen Löwen, mit goldbraunem Fell, mit einer riesigen Löwenmähne, mit starken, scharfen Zähnen. Die Menschen, die auf den Wegen unterwegs waren, bekamen Angst, die Tiere bekamen Angst und sogar die Vögel suchten das Weite. Alle hatten Angst vor Bieny, die sich in einen Löwen verwandelt hatte! Das war ein besonderes Gefühl für Bieny. Ein Mensch zog sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer 112. „Notfall – ein Löwe steht auf der Klarawiese – ja, seit 5 Minuten – am Bach! – Schicken sie schnell Hilfe!“ Nach kurzer Zeit ertönte Tatü, tatü, tatü, ..... Ein rotes Feuerwehrauto hielt an, mit 5 Feuerwehr- männern. Der Löwe sah friedlich aus, aber man weiß ja nie, ... Also erstmal das Gelände absperren. Dann den Käfig abladen, die Wasserschläuche bereit machen und spritzen! Der Löwe war so verdutzt als er von hinten nass gespritzt wurde, dass er sich gleich freiwillig in dieses kleine Häuschen begab. Ein Feuerwehrmann schloss die Tür vom Käfig, den sie nun auf das Auto hoben und wegfuhren. Aber vorher räumten sie natürlich noch die Wasserschläuche ein und auch die Absperrung. Im Zoo angekommen, wurde der Löwe ins Löwengehege gebracht. Nun war Bieny ja den Duft von Blumen gewöhnt und sie liebte den süßen Honig. „Hier, im Löwengehege stinkt es ganz schlimm“, wunderte sich der Löwe zuerst, und als ein Tierpfleger Fleisch zum Fressen brachte, rührte er auch nichts an. „Bäh, Fleisch mag ich nicht!“ Und unser Löwe aß nichts, drei Tage lang. Wurde dünn und kraftlos, traurig und müde. Der Tierpfleger machte sich schon große Sorgen. Am vierten Tag schnupperte unser Löwe einen köstlichen Duft, ging auf den Tierpfleger zu und stupste ihn an, schnupperte noch einmal an der Tasche, und der nette Pfleger verstand sofort: Er holte eine Box heraus, öffnete sie und zum Vorschein kam Kuchen, ein Bienenstich! Unser Löwe durfte probieren. Wie der schmeckte. Und da kam auch schon eine Biene angesummt, setzte sich auf den Kuchen, wurde von Löwes Zottelmähne gestört, stach den Löwen ins Fell, der sich sogleich wieder in eine Biene verwandelte. Voll Freude, Glück und Dankbarkeit flog Bieny zur Blumenwiese, sammelte leckeren Nektar und flog zurück in ihren Bienenstock. Einen Löwenzahn würde sie aber wirklich nie mehr besuchen.
3. Wir singen die Lieder: „Summ, summ, summ, Bienchen summ herum,“ und „Um uns herum ist alles bunt, die Welt ist nicht nur kugelrund, die Welt die ist so farbenfroh, ja diese Welt, die lieb` ich so.“
4. Alle Kinder malen ein Bild aus dem Inhalt der Geschichte.
5. Danach gehen wir nach draußen

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