Marlies Klassen
 
 
 
 

 

 

Komm, wir finden einen Schatz - der kleine Prinz

Einführendes zur Vorbereitung

1. Allgemein

Dieser kleinen Einführung, die zunächst mit einigen allgemeinen Gedanken beginnt und den Inhalt des Märchens vom kleinen Prinzen darbietet, folgt auf den Seiten 2 -6 die Durchführung des Projektes mit den Kindern, in welcher die Märchenerzählung intergriert ist. Zunächst nun einige Gedanken zum Thema.

"Komm, wir finden einen Schatz - der kleine Prinz", so lautet das Thema in unserem Kindergarten, mit dem wir das neue Jahr beginnen.

Was sind Schätze? Der berühmte Piratenschatz fällt uns gleich ein. 

Schätze lassen sich vermuten - suchen - unverhofft finden -  erwerben - tauschen ..., ein Schatz kann auch ein Mensch sein, den man lieb hat.

Schätze werden behutsam, oft an einem ganz besonderen Platz, aufbewahrt. Der Besitzer geht sorgsam um mit seinem Schatz. Schätze liegen uns am Herzen und erfreuen unsere Seele.

 Es gibt Schätze von materiellem Wert und von immateriellem Wert.   Auf jeden Fall hat der Schatz Wert für seinen Besitzer.

 

2. Das Märchen vorneweg (hier zur Vorbereitung)

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Auf einem kleinen Planeten im großen Weltall wohnte der kleine Prinz. Weizenblondes, lockiges Haar hatte er. Manchmal, an besonderen Tagen zog er seinen Prinzenmantel an, außen blau und innen purpurrot und an den Schultern leuchteten zwei Sterne.

Der Planet, auf dem er wohnte, war klein. Ein paar Schritte nach vorn, und man schaute runter ins Weltall. Ein paar Schritte nach hinten, und man schaute runter ins Weltall. Drei Vulkane hatte der Planet. Einer war schon ganz erloschen und kalt, die anderen spuckten auch kein Feuer mehr, waren aber noch heiß. Auf ihnen konnte man kochen oder braten. Wie alle Menschen nachts schlafen, so schlief auch der kleine Prinz nachts. Und wenn er morgens aufstand, machte er zuerst seine Morgentoilette. Das heißt, er ging ins Bad, wusch sich, kämmte die Haare, der kleine Prinz zog sich an: ein T-shirt, Jeans, Schuhe. Und nachdem er gegessen hatte, ging er an die Arbeit. Die erste Aufgabe: Vulkankrater fegen, machte Spaß. Die mussten nämlich vom Staub sauber gefegt werden. Die andere Aufgabe mochte er nicht gern, aber sie musste unbedingt getan werden. Ständig wuchsen aus den vielen Samen kleine Pflänzchen die schnell wuchsen und zu Bäumen wurden. Diese Bäume wuchsen riesig hoch und ihre Wurzeln gruben sich tief in die Erde ein, und es wurden viele Wurzeln, die sich auch um den Planten schlingen konnten, und die den ganzen Planeten auseinander sprengen würden, so dass sich dann die vielen zer- sprengten Erdklumpen im Weltall verlieren würden und es diesen Planeten dann nicht mehr gab. Also musste jedes Affenbrotbaumpflänzchen frühzeitig ausgerissen werden. Und am Abend setze sich der kleine Prinz auf seinen Planeten und schaute dem Sonnenuntergang zu. Eine Farbenpracht war das jeden Abend! ..... Eines Tages aber sah der kleine Prinz ein Pflänzchen, das ein klein wenig anders aussah, und er zupfte es nicht aus. Am nächsten Tag schaute er es sich wieder an, und er war sich nicht sicher, sollte er es ausreißen oder stehen lassen? Er ließ es stehen, schaute es jeden Tag an und sah die 4 Stacheln, die sich am Stiel bildeten, ebenso die Blätter. Und oben wuchs mit der Zeit eine Knospe. Der kleine Prinz war sehr gespannt und konnte es kaum erwarten wie es mit der Blume weitergehen würde. Und eines Tages, die Sonne war gerade aufgegangen, da öffnete sich die Blüte und eine wunderschöne Rose leuchtete im Morgenlicht.

 

Als der kleine Prinz sie entdeckte, erfüllte ihn sofort eine tiefe Bewunderung und er verliebte sich gleich in sie. Staunend rief er: „Wie wunderschön du bist!“  „Ja, ich bin mit der aufgehenden Sonne geboren“, sagte die Rose sanft, und gähnte noch ein wenig schläfrig. „Ich glaube, es ist Zeit zu frühstücken, hättest du die Liebenswürdigkeit, an mich zu denken?“ Noch ganz verwirrt holte der kleine Prinz die Gießkanne und gab der Blume Wasser zu trinken. „Allzu bescheiden ist sie nicht, aber sie ist so bezaubernd ...“ , dachte er. Die Rose war sehr sanft und sehr eitel. Sie war sehr besorgt um ihr kostbares Leben und um ihr schönes Aussehen. Ihre Farbe leuchtete prächtig und mit ihrem Duft erfüllte sie den ganzen Planeten. Am Tag brauchte sie einen Wandschirm wegen der Zugluft und zur Nacht eine Glasglocke wegen der Kälte. Sie hüstelte sogar ein wenig um dem kleinen Prinz klar zu machen, dass seine Fürsorge wirklich nötig war. Ja, sie war sehr anspruchsvoll. Und der kleine Prinz erfüllte ihr jeden Wunsch.

Aber der kleine Prinz wurde nicht froh. Er war so ernsthaft bemüht ihr alles recht zu machen, dass er gar nicht mehr glücklich war. So entschloss er sich eines Tages, auf Reisen zu gehen. Die Rose war jetzt doch auch schon groß und stark und benötigte nicht ständig seine Hilfe. Andere Planeten wollte er besuchen, Lebewesen kennen lernen und Erfahrungen sammeln. Er musste fast weinen als er sich von seiner Rose verabschiedete. Ihr wurde es auch schwer ums Herz und sie sagte: „Es tut mir leid, ich habe ständig so viel von dir verlangt. Aber du musst wissen, ich hab´ dich lieb. Und ich wünsche dir viel Glück auf deinen Reisen. Den Windschutz und die Glasglocke brauche ich nicht mehr. Die frische Luft wird mir gut tun. Ich bin eine Blume. Und ein paar Raupen muss ich wohl auch aushalten, denn ich will eines Tages Schmetterlinge kennen lernen. Vor großen Tieren fürchte ich mich nicht, ich habe meine Dornen.

 

Der kleine Prinz befand sich mitten im Weltall. Auf welchem Planeten würde er zuerst landen? Ja, er wollte sich beschäftigen, Erfahrungen sammeln und sich bilden.

 

Auf dem Ersten wohnte ein König. Der freute sich über einen neuen Untertanen, den er herumkommandieren konnte. Er  befahl gern: Komm her! Bring mir ein Glas Wasser! Hol mir schnell meine Schuhe!  Er befahl sogar der Sonne, unterzugehen. Aber dann war es sowieso Abend und sie war schon von allein dabei am Horizont zu verschwinden. Der kleine Prinz verabschiedete sich bald wieder und der König rief ihm noch nach: „Schade, dass du schon gehst! Ich mache dich zu meinem Gesandten!“ Die großen Leute sind sehr sonderbar, dachte der kleine Prinz.

 

Auf dem zweiten Planeten wohnte ein Eitler. „Ah, schau da, ein Bewunderer kommt zu Besuch.“ Und zum Gruß lüftete er seinen Hut. „Mach mir die Freude, bewundere mich! Ich bin nämlich der mit den schönsten Kleidern angezogene, der reichste und klügste Mensch auf dem Planeten.“ „Warum nimmst du das so wichtig?“ fragte der kleine Prinz, und machte sich davon. Die großen Leute sind sehr verwunderlich, stellte der kleine Prinz fest.

Den nächsten Planeten bewohnte ein Säufer. Der machte den kleinen Prinzen sehr traurig, wie er da zwischen den leeren und vollen Flaschen saß. Und er fragte: „Was machst du da?“  „Ich trinke. Ich trinke,  weil ich mich schäme, dass ich trinke“, erzählte der Säufer und senkte den Kopf. Der kleine Prinz verschwand schnell. Die großen Leute sind sehr, sehr wunderlich, sagte er zu sich selbst auf seiner Reise.

Der vierte Planet gehörte dem Geschäftsmann. Der war so beschäftigt, dass er nicht mal den Kopf hob als der kleine Prinz ankam. Der rechnete mit kleinen und großen Zahlen, rechnete sie zusammen und war gerade bei folgender Zahl angelangt: Fünfhundertundeine  Million sechshundertzweiundzwanzigtausendsiebenhundert- einunddreißig. Ein ernsthafter Mann war er, und Störungen mochte er gar nicht.     

„In vierundfünfzig Jahren bin ich nur drei Mal gestört worden“, erklärte er.  „Vor zweiundzwanzig Jahren war es ein Maikäfer, der von irgendwo hergeflogen kam und soviel Lärm machte, dass ich mich glatt verrechnete und vier Fehler machte. Ich bin Geschäftsmann und mir gehören Fünfhundertundeine Million sechshundertzweiundzwanzigtausendsiebenhunderteinunddreißig Sterne.“  „Die gehören alle dir?“, staunte der kleine Prinz, „und was hast du davon, die Sterne zu besitzen?“

„Das macht mich reich. Ich besitze die Sterne, weil kein Anderer vor mir daran gedacht hat, sie zu besitzen. Ich verwalte sie, ich zähle sie immer und immer wieder.“

„Ich“, sagte der kleine Prinz, „ich besitze eine Blume, die ich jeden Tag gieße. Ich besitze drei Vulkane, die ich jede Woche fege. Es ist gut für meine Vulkane und      für meine Blume, dass ich sie besitze. Aber wofür ist es gut, dass die Sterne dir gehören?“ Die großen Leute sind entschieden ganz ungewöhnlich, sagte er zu sich, während er seine Reise fortsetzte.

Der fünfte Planet war der kleinste von allen. Da war gerade genug Platz für eine Straßenlaterne und einen Laternenanzünder. Seit einigen Jahren hatte der Planet begonnen sich schneller und schneller zu drehen. Jetzt dauerte der Tag nur noch eine Minute und auch die Nacht war nur eine Minute lang. Deshalb musste der Laternenanzünder ständig die Laterne für die Nacht anzünden, damit die Dunkelheit erleuchtet wurde und gleich wieder das Licht löschen weil ein neuer Tag begann.

Der Laternenanzünder war bisher der Einzige, den der kleine Prinz gern zum Freund gehabt hätte. Der war endlich Einer, der sich mit anderen Dingen beschäftigte. Der nahm sich selbst nicht so wichtig. Aber sein Planet war wirklich zu klein. Da war kein Platz für zwei... Dabei liebte der kleine Prinz die Sonnenuntergänge so sehr!

Der sechste Planet war zehnmal so groß. Hier wohnte ein alter Herr, ein Wissenschaftler, der viele wichtige Bücher schrieb. „Da schau, ein Forscher!“, rief er, als er den kleinen Prinzen sah. „Du scheinst mir geeignet für einen Auftrag. Erforsche den Planeten: Die Berge, den Ozean,  Flüsse, Wüsten und Städte. Erforsche sie und berichte mir. Ich bin Geograph, ich mache meine Arbeit hier am Schreibtisch. Ich werde in meine Landkarten das einzeichnen, was du erforscht hast.“

„Oh, das ist mal jemand mit einem richtigen Beruf. Ich bin allerdings auf der Durchreise. Ich besuche Planeten. Was raten Sie mir,  wohin soll ich gehen?“ Auf den Planeten Erde. Da gibt es viel zu sehen.“

Der siebte Planet war also die Erde. Aber einmal auf der Erde, wunderte sich der kleine Prinz, keinen einzigen Menschen zu sehen. Es war Abend, die Sonne ging farbenprächtig unter und der kleine Prinz sagte  aufs Geratewohl: „Gute Nacht!" „Gute Nacht“, antwortete die Schlange, die sich durch den Sand bewegte. „Auf welchen Planeten bin ich gefallen?“, fragte der kleine Prinz.  „Auf die Erde, du bist in Afrika, in der Wüste“, antwortete die Schlange. Wo sind die Menschen, es ist ein bisschen einsam hier.“  „In den Wüsten wohnen keine Menschen. Die Erde ist groß“, sagte die Schlange.
Der kleine Prinz setzte sich auf einen Stein, sah in den Nachthimmel hinein:          „Ich frage mich, ob die Sterne leuchten, damit jeder eines Tages den seinen wiederfinden kann? Schau meinen Planeten an, er steht gerade über uns. Aber wie weit fort er ist!“ „Er ist schön, sagte die Schlange.“ Und sie redeten noch lange miteinander.

Auf seinem Weg durch die Wüste begegnete er nur einer Blume mit drei Blütenblättern, einer ganz armseligen Blume Auf seine Frage, wo denn die Menschen sind, antwortete sie: „Vor Jahren habe ich sie gesehen. Aber man weiß nie, wo sie sind. Der Wind verweht sie. Es fehlen ihnen die Wurzeln.“

„Adieu“, sagte der kleine Prinz. „Adieu“, sagte die Blume.

Der kleine Prinz stieg auf einen hohen Berg. „Von dort aus werde ich den ganzen Planeten und alle Menschen sehen.“ Aber er sah nichts als die anderen Bergspitzen.

Was er auch vom Berg aus rief, die gleichen Worte kamen zurück. „Wie merkwürdig,

wie phantasielos! Zuhause hatte ich eine Blume: Sie sprach immer zuerst .....“

Auf seiner Wanderung durch Wüstensand und Felsen geschah es, dass er endlich eine Straße entdeckte. Und Straßen führen alle zu den Menschen.

„Guten Tag“, sagte er. Da war ein blühender Rosengarten. „Guten Tag“, sagten die Rosen. Fünftausend waren es und alle sahen gleich aus wie seine Rose. Seine Rose hatte ihm erzählt, dass es auf der ganzen Welt nur sie als einzige Rose gab. Und jetzt sah er hier so viele in einem einzigen Garten. Der kleine Prinz fühlte sich sehr unglücklich. „Ich glaubte, ich sei reich durch eine einzige Rose und drei Vulkane, aber das macht aus mir keinen sehr großen Prinzen.“ Und er warf sich ins Gras und weinte.

In diesem Augenblick erschien der Fuchs. „Guten Tag“, sagte der Fuchs. „Guten Tag“, sagte der kleine Prinz und drehte sich um. „Du bist sehr hübsch. Komm, spiel mit mir. Ich bin so traurig ...“ „Ich kann nicht mit dir spielen“, sagte der Fuchs. „Ich kenne dich noch nicht. Wen suchst du?“ „Ich suche Freunde.“ „Noch bist du für mich ein kleiner Junge wie es hunderttausend andere auch gibt und ich bin für dich ein Fuchs wie es hunderttausend andere auch gibt. Ich brauche dich nicht und du brauchst mich nicht. Aber wenn du mich zähmst, wenn wir uns miteinander vertraut machen, werden wir einander brauchen. Ich werde für dich einzig sein in der Welt...“

„Ich beginne zu verstehen“, antwortete der kleine Prinz. „Es gibt eine Blume. Ich glaube, sie hat mich gezähmt...“ „Das ist möglich“, sagte der Fuchs. „Man trifft auf der Erde alle möglichen Dinge ...“ „Das ist nicht auf der Erde“, sagte der kleine Prinz. Der Fuchs erschien sehr aufgeregt. „Auf einem anderen Planeten?“ „Ja.“ „Gibt es auf dem Planeten auch Jäger und Hühner?“ „Nein“ „Mein Leben ist eintönig. Die Menschen jagen mich und ich jage die Hühner. Alle Hühner gleichen einander und alle Menschen gleichen einander. Ich langweile mich also ein wenig. Aber wenn du mich zähmst, wird mein Leben voll Sonne sein. Ich werde den Klang deiner Schritte kennen und sie werden mich wie Musik aus meinem Bau locken. Und siehst du da drüben das Weizenfeld? Ich kann mit Weizen nichts anfangen. Ich esse kein Brot. Aber du hast weizenblondes Haar. Das Gold der Weizenfelder wird mich an dich erinnern. Und ich werde das Rauschen des Windes im Getreide lieb gewinnen.“ Der Fuchs wurde still, schaute den kleinen Prinzen lange an. „Bitte ... zähme mich!“, sagte er„Ich möchte schon“, antwortete der kleine Prinz,  „aber ich habe nicht viel Zeit. Ich muss Freunde finden und viele Dinge kennen lernen.“

„Man kennt nur die Dinge, die man zähmt. Wenn du einen Freund haben willst, dann zähme mich, mache dich mit mir vertraut.“, sagte der Fuchs. „Eine Freundschaft braucht feste Bräuche. Wenn ich weiß, wir treffen uns um vier Uhr nachmittags, kann ich mich schon um drei Uhr darauf freuen. Um vier Uhr werde ich ganz aufgeregt sein und dich glücklich erwarten.“ So machte der kleine Prinz sich mit dem Fuchs vertraut. Und als sie sich verabschiedeten, sagte der Fuchs: „Ach, ich werde weinen, aber ich habe die Farbe des Weizens gewonnen. Geh die Rosen anschauen und du wirst begreifen, dass deine einzig ist in der Welt. Du wirst wiederkommen und mir adieu sagen und ich werde dir ein Geheimnis schenken.“ Und der kleine Prinz besuchte die Rosen und erkannte, dass sich mit ihnen niemand vertraut gemacht hatte. Niemand hatte ihnen zugehört, niemand hatte sie vor Wind und Kälte geschützt oder ihre Raupen getötet. Und der kleine Prinz sagte zu sich selbst: „Meine Rose ist einzig in der Welt. Ich habe mich mit ihr vertraut gemacht.  Sie ist meine Rose.“ Und er kam zum Fuchs zurück. „Adieu“, sagte er. „Adieu“, sagte auch der Fuchs.

„Hier ist mein Geheimnis: Es ist ganz einfach. Man sieht nur mit dem Herzen gut.

Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.“ Und der kleine Prinz warf sich ins Gras und weinte. Und der Fuchs sagte weiter: „ Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Du bist für deine Rose verantwortlich.“ „Ich bin für meine Rose verantwortlich“, wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken.

 

Endlich traf er einen Menschen. Der Pilot war mit seinem Flugzeug vom Himmel gefallen. Die beiden machten sich miteinander vertraut. Das Band der Freundschaft war schnell geknüpft. Sie verstanden einander mit Worten und ohne Worte. Sie überraschten sich gegenseitig  mit ihren Geschichten, freuten sich über tolle Einfälle und Ideen, und kamen manch einem Lebensgeheimnis auf die Spur. Der Pilot bastelte jedoch auch mit Eifer an seinem kaputten Flugzeug herum. Und als er fertig war und  als sein letzter Wasservorrat getrunken war, machten sie sich auf den Weg durch die Wüste um einen Brunnen zu finden. Nachts leuchteten die Sterne. „Die Wüste ist schön!“, sagte der kleine Prinz. Und das ist wahr. Man setzt sich auf eine Sanddüne. Man sieht nichts. Man hört nichts. Und währenddessen strahlt etwas in der Stille. „Es macht die Wüste schön, das sie irgendwo einen Brunnen birgt“, sagte der kleine Prinz. „Ja“, sagte der Pilot, „ob es sich um das Haus, die Sterne oder um die Wüste handelt, was ihre Schönheit ausmacht, ist unsichtbar.“

Der kleine Prinz und der Pilot, die beide vom Himmel auf die Erde in der Wüste gefallen waren, fanden den Brunnen in der Wüste, tranken das erfrischende Wasser, das neues Leben spendet, und kehrten nach Hause zurück.

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