Marlies Klassen
 
 
 
 

 

 

Gott ist mein Freund

Simon, 6 Jahre, Schulanfänger, Hauptperson
Markus, 6 Jahre, ebenfalls Schulanfänger, sein Freund
Simons Tante Emmi
Pfarrerin Müller
Büroleiter Schmidt

Simon und Markus an der Kirche


S: Schau mal Markus, was ich hier an die Kirche geklebt habe. Einen Zettel.
M: Was, das hast du geschrieben? Was steht denn da drauf?
S: Soll ichs dir vorlesen?
M: Ja, ich kann noch nicht lesen, die Schule fängt ja erst morgen an.
S: Gut. Ich habe geschrieben: Reißen Sie die Kirche ab, hier entsteht ein
Spielzeugladen!
M: Das wäre schön, wenn hier ein Spielzeugladen wäre. Dann könnten wir uns
gleichen einen neuen Fußball kaufen.
S: Ja, schade, meine Mutter will mir keinen mehr kaufen.
M: Meine auch nicht.
S: Hier müsste ein Spielzeugladen sein!


Pfarrerin Müller kommt. Gespräch vor und in der Kirche.


Pfrin: Hallo, ihr beiden. Ihr besucht meine Kirche? Das ist aber schön.
M: Wir haben auch nichts Verbotenes getan.
Pfrin: Was ist denn das für ein Zettel. Was steht da drauf?
S: Das hab ich geschrieben!
Pfrin: Das hast du geschrieben? „Reißen Sie die Kirche ab, hier entsteht ein Spielzeugladen.“
S: Ja, das habe ich geschrieben.
Pfrin: Warum willst du denn, dass hier ein Spielzeugladen entsteht?
M: Wir brauchen einen neuen Fußball, unsere Eltern wollen uns keinen kaufen.
Pfrin: Ah so! Vielleicht finden wir ja Abhilfe. Ich zeig euch mal die Kirche von innen. (Sie gehen gemeinsam in die Kirche)
S: Oh, ist die groß.
M: Ja, und was ist das da vorne für ein Tisch? Isst du da dein Frühstück?
Pfrin: Nein, hier feiern wir Gottesdienst und auf dem Tisch liegt die Bibel und stehen Kerzen und Blumen. Die zeigen uns, dass Gott, zu dem wir hier beten, unser Freund ist.
S: Ah, deshalb hast wohl auch ein Freundschaftarmband an der Hand.
Pfrin: Das stimmt. Das hatten wir neulich im Gottesdienst den Kindern gegeben. Die sollten wissen: Gott ist ein Freund für alle Menschen.
M: Was macht Gott denn für die Menschen?
Pfrin: Er gibt euch zB Kraft, dass ihr spielen könnt und Gedanken und Fähigkeiten, dass ihr Schreiben lernen könnt. Der Simon kann das ja schon, sogar bevor die Schule anfängt.
M: Ich lerne das in der Schule.
Pfrin: Das finde ich gut, dass du schreiben lernen willst. Gott hat uns schließlich den Kopf gegeben, mit dem wir das alles lernen können. So, jetzt gehn wir mal ins Büro zu unserm Büroleiter Herrn Schmidt.


Büroleiter und Gruppe


Pfrin: Herr Schmidt, die Jungs hier wünschen sich so sehr einen Fußball. Haben wir nicht noch einen?
Schm: Ja, vom letzten Gemeindefest ist noch einer übriggeblieben, den können wir abgeben.
S: Oh, da bin ich aber gespannt.
Schm: Hier ist er. Schau mal, was für ein toller Ball!
M: Jetzt werden wir wieder mit Begeisterung Fußball spielen!
Pfrin: Aber nicht in der Nähe der Kirchenfenster! Sagen Sie Herr Schmidt: Haben wir nicht auch noch ein paar Freundschaftsarmbänder, so wie dieses?
Schm: Ja, hier im Kästchen sind noch welche. Da bekommt jetzt jeder von euch auch noch eins.
S: Super, danke.
M: Danke.
Pfrin: Und morgen ist hier in der Kirche der Einschulungsgottesdienst. Da bekommen die anderen Kinder auch ein Freundschaftsarmband und was meint ihr, werde ich den Kindern über Gott sagen?
M: Sie werden sagen, dass Gott ihr Freund ist und ihnen Kraft zum Spielen und Schreiben gibt.
Schm: So, jetzt kommt mal alle her und wir trinken noch eine Cola, dann machen wir mal zusammen ein Fußballspielchen, Sie auch Frau Pfarrerin?
Pfrin: Ganz klar. Ich muss mir dazu nur noch meine alten Fußballschuhe anziehen, die liegen im Keller.
S: Ich freu mich schon so auf das Spiel.
Pfrin: Simon, darf ich den Kindern morgen in der Kirche von deinem Zettel erzählen?
S: Ja gerne. Aber ich bin jetzt nicht mehr dafür, die Kirche abzureißen.
Pfrin: Aber einen Spielzeugladen den brauchen wir doch in unserm Dorf! Da werden wir mal den Bürgermeister fragen, ob der nicht eine Lösung hat.
M: So, geben Sie den Ball her! Wir müssen jetzt gehen. Sonst schimpfen unsere Eltern.
S: Thüs, ihr Leute!
Simon und Markus gehen und winken allen zu.